10. Regionaltreffen des Fachverbands nkm e.V.

Am 12.03.2016 jährte sich das Regionaltreffen sächsischer Kriseninterventions- und Notfallseelsorgeteams zum 10. Mal. Auch in diesem Jahr lud der Fachverband für Notfallseelsorge und Krisenintervention in Mitteldeutschland e.V. zu interessanten Vorträgen und Workshops nach Dresden ein. Rund 60 Teilnehmer folgten dieser Einladung, darunter 15 Mitglieder unseres Vereins.

Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch Dr. Ralph Kipke referierte Prof. Bernd Gasch zum Thema „Betreuung von Gaffern, Zeugen und Ersthelfern“. Dabei sprach er u.a. darüber, was uns als Menschen motiviert, Unfallereignissen zuzuschauen und welche Probleme sich durch Zuschauer bei Notfällen ergeben können. Insbesondere legte er Wert auf die genaue Unterscheidung zwischen Augenzeugen und Zuschauern. Neben zahlreichen Hinweisen zum Umgang mit beiden Personengruppen hinterfragte Prof. Gasch kritisch, wie mit Kindern umzugehen sei, welche ein Unfallgeschehen miterleben würden. Dabei stellte er seinen Zuhörern und sich selbst die Frage: „Mit welchem Bild geht das Kind abends ins Bett? Mit dem Bild des blutenden Verletzen oder des vom Rettungsdienst versorgten Patienten?“, und regte damit zum weiteren Nachdenken zur Thematik an.

Vortrag_Gasch_Regionaltreffen

In den anschließenden Workshops gab es Gelegenheit, den Umgang mit Zuschauern und Ersthelfern weiter zu vertiefen oder sich dem Thema der Einsatznachsorge zu widmen.

Am Nachmittag sprach Polizeioberrat Stefan Dörner über die „Zusammenarbeit mit der Polizei bei Großschadens- und Amoklagen“. Zunächst ging er hierbei auf das Dezentrale Beratungsteam der Polizei ein, welches u.a. zur Aufgabe habe, Belastungen von Polizeibediensteten sowie deren Angehörigen (z.B. nach einer schweren Verletzung im Dienst) zu reduzieren und Mechanismen der Stressbewältigung zu fördern. Das Dezentrale Beratungsteam konzentriere sich vor allem auf die Unterstützung und Beratung interner Kräfte, wodurch es sich von den regionalen Notfallseesorge- und Kriseninterventionsteams abgrenze. Berührungspunkte sah POR Dörner in der sogenannten Taktischen Kommunikation, welche dazu diene, die Kooperationsbereitschaft Betroffener zu erhalten, um das weitere polizeiliche Vorgehen zu unterstützen. Zur Veranschaulichung der Zusammenarbeit berichtete POR Dörner von verschiedenen Einsätzen aus der Vergangenheit, so zum Beispiel über das Busunglück vom 19.07.2014.

Regionaltreffen_Doerner

Die Vorträge beider Referenten werden auf der Internetseite des Fachverbands zur Verfügung gestellt: http://fachverband-nkm.de/vortraege-zum-saechsischen-regionaltreffen/

Wir danken allen Referenten sowie Organisatoren und beteiligten Helfern für dieses interessante und anspruchsvolle Regionaltreffen.

Spendenkonto

Krisenintervention und Notfallseelsorge Dresden e.V.

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