Am 12.02.2018 verließ der erste Nachsorgebrief den Weg zu einem Betroffenen.
Seit diesem Jahr führt unser Verein bei Personen, welche im Rahmen eines Einsatzes durch unsere Mitglieder betreut wurden, eine Nachsorge per Brief durch.
Konkret bedeutet das, dass der Betroffene nach 6 Wochen über den Postweg einen Nachsorgebrief erhält. Inhalt dieses Briefes ist u.a. ein Anschreiben, das dem Betroffenen noch einmal die Möglichkeit bietet, seine Situation mit etwas Abstand zu reflektieren und darüber nachzudenken, ob es vielleicht doch sinnvoll ist, noch zusätzliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Die Nachsorgebriefe werden in zwei Kategorien unterteilt. Einerseits in Betroffene, welche einen für sie sehr nahestehenden Menschen durch einen Todesfall verloren haben und andererseits in Betroffene, welche Zeugen, Ersthelfer oder Beteiligte eines potenziell traumatischen & belastenden Ereignis waren, sogenannte Sekundär-Betroffene.
6 Wochen nach dem Ereignis spricht man in der Regel von einer wichtigen Zeit. Bei Sekundär-Betroffenen sollte nach dieser Zeit erkennbar sein, ob sich Symptome einer potenziellen PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörung) manifestieren und bei Angehörigen ist es nach den ersten Wochen, nachdem viel Organisatorisches erledigt werden musste, Zeit, um noch einmal in sich zu gehen und sich zu fragen, wie es mir geht und wie es weiter gehen könnte.
Des Weiteren enthält der Nachsorgebrief einen Feedbackbogen, mit dem der Betroffene anonym eine Einschätzung unserer Arbeit vornehmen und uns entsprechend Rückmeldung geben kann. Anschließend hat er die Möglichkeit, uns diesen Bogen kostenfrei, in einem beigefügten frankierten Rückumschlag, zurück zu senden.
Wir wollen auf diese Weise den Betroffenen vermitteln, dass wir weiter an sie denken, dass wir sie nicht ganz alleine lassen und sie die Situation nochmal mit etwas Abstand beurteilen können. Eine kleine Hilfestellung dazu leisten wir.
Zusätzlich erhoffen wir uns durch die Rückmeldebögen ein Feedback zu unserer Arbeit und hoffen, daraus wertvolle Aspekte zu ziehen, um unsere Tätigkeit am Betroffenen weiter stetig zu optimieren und zu verbessern.
Wir werden Ende des Jahres ein Resümee ziehen und darüber berichten.