Arbeitsweise

Alarmierung

Die Alarmierung erfolgt stets über die Rettungsleitstelle Dresden. Diese Alarmiert über Funkmeldempfänger den Hintergrunddienst, dieser korrdiniert anhand des Dienstplanes die anfallenden Einsätze. Im Idealfall ist der Dienstplan mit einem Vordergrunddienst und einem zweiten Dienst für anfallende Paralleleinsätze besetzt. Anhand der Indikation entscheidet  der Hintergrunddienst ob es ausreichend ist den 1 Dienst zum Einsatzort zu entsenden oder ggf. gleich den 2 Dienst zusätzlich mit zu alarmieren. Sollten mehr als 2 PSNV Kräfte benötigt werden erfolgt eine interne Rundalarmierung auf alle Handy der Mitglieder unseres Vereins. Hierfür nutzen wir Moderne Alarmierungssysteme wie Divera24/7 und Alarm SMS. Wir stehen der Rettungsleitstelle 24 Stunden, rund um die Uhr, zur Verfügung. Die Dienste gehen immer von 7-19 Uhr und von 19-7 Uhr.

Die Einsatzkräfte (Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei, Unfallforschung) vor Ort fordern uns über die Rettungsleitstelle an. Die Mitarbeiter der Rettungsleitstelle alarmieren anschließend den Hintergrunddienst.

Das Mitglied erhält eine Einsatznummer, den Einsatzort und was passiert ist.

Es erfolgen eventuelle Rückfragen (wie viele Betroffene, Zustand der Betroffenen). Eventuell ruft der Hintergrunddienst die Einsatzkräfte vor Ort an, um offene Fragen zu klären.

Das Mitglied bereitet sich zu Hause auf den Einsatz vor (Einsatzkleidung je nach Einsatz, Einsatzmappe mit Empfehlungen und Hilfsmitteln für Betroffene, Einsatztasche mit empfohlenen Utensilien z. B. Kerze, Taschentücher, Kinderspielzeug etc.).

Das Mitglied begibt sich mit seinem privaten PKW zum Einsatzort. In der Regel beträgt die durchschnittliche Anfahrtszeit 30 min. Bei Dringlichkeitseinsätzen werden wir durch Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei abgeholt und gefahren.

Je nach Einsatzmeldung kann das Dienst habende Mitglied über unseren Hintergrunddienst bereits im Vorfeld des Einsatzes weitere Mitglieder anfordern oder in Bereitschaft versetzen.

Hintergrunddienst

Der Hintergrunddienst ist durch ein Mitglied des KIT-NFS Dresden e.V. rund um die Uhr besetzt. Er steht allen

  • Mitgliedern des KIT-NFS Dresden e.V. ,
  • der Rettungsleitstelle sowie
  • sämtlichen Einsatzkräften

zur Verfügung.

1. Mitglieder

Jedes Mitglied hat die Möglichkeit den Hintergrunddienst während des Einsatzes zu Kontaktieren und sich entsprechend zu beratschlagen. Der Dienst dient der eigenen Sicherheit. Sollte sich 4 Stunden nach Anmeldung eines Einsatzes das im Einsatz befindliche Mitglied nicht abgemeldet haben, wird es vom Hintergrunddienst kontaktiert.

Der Hintergrunddienst ist Ansprechpartner für alle auftretenden Probleme im Einsatz (Nachforderung, organisatorische Fragen, Fragen zu Kontaktstellen etc.)

Der Hintergrunddienst hält im MANV-Fall ständigen Kontakt mit dem Leiter PSNV (KIT-NFS) und der Rettungsleitstelle.

2. Einsatzkräfte

Alle Einsatzkräfte, die den KIT-NFS Dresden e.V. anfordern, haben die Möglichkeit den Hintergrunddienst als Kontakttelefon zu nutzen, beispielsweise bei Betreuungsfragen (KIT sinnvoll?)

3. Rettungsleitstelle

Der Hintergrunddienst wird durch die Rettungsleitstelle informiert im Einsatzfall. Des weiteren steht er für sämtliche belange rund um die PSNV für die Stadt Dresden zur Verfügung.

Ausstattung

Unsere Mitglieder verfügen über Einsatzkleidung (T-Shirt, Soft Shell-Jacke, Pullover, Einsatzjacke mit Reflexstreifen für Einsätze im öffentlichen Bereich oder an Gefahrenstellen, wie z. B. bei Verkehrsunfällen).
Jedes Mitglied hat einen Dienstausweis. Dieser wird in bestimmten Gebäuden der Stadt benötigt. Wir benötigen diesen um beispielsweise in den Flughafen zu gelangen.

Die Einsatzmappe, die auch jedes Mitglied besitzt, enthält unzählige Empfehlungen für die entsprechenden Vorgehensweisen in den verschiedenen Einsatzindikationen, viele Kontaktstellen und Flyer für die Betroffenen.
Des Weiteren ist dort auch eine Liste enthalten, was empfohlen wird, was bei jedem Einsatz mitgenommen werden sollte, wie z. B. Taschentücher, Ladegerät (Handy), Kerze, Feuerzeug, Zigaretten, Kaugummis, Bonbons, Traubenzucker, Kuscheltier, Schuhüberzieher, Handschuhe, Händedesinfektion, ect.

Herangehensweise und unsere Ziele

Beim Eintreffen am Einsatzort verschafft sich das Mitglied zu allererst einen Überblick über die Situation, ob noch weitere Kräfte benötigt werden, wo ein geeigneter Ort zur Intervention / Betreuung ist. Dazu nimmt das Mitglied Kontakt mit den Einsatzkräften auf, um weitere Informationen zu erhalten.

Danach erfolgt meist der „erste Gang zum Toten“. Dies ist wichtig, um ein Gesamtbild der Situation zu erhalten, wie der Betroffene den Verstorbenen vorgefunden hat und wie der Tote aussieht. Sich ein Bild vom Toten zu machen, ist notwendig für die Frage, ob eine Verabschiedung mit den Angehörigen möglich und sinnvoll ist oder nicht.

Die Betreuung der Betroffenen dauert im Durchschnitt ca. 2 Stunden, kann aber auch länger dauern. Eine Betreuung dauert immer so lange wie nötig. In erster Linie haben wir Zeit für die Betroffenen, was die Rettungskräfte oft nicht haben. Wir sind da, um die Erstreaktionen der Betroffenen aufzufangen und sie dabei zu unterstützen. Wir halten das gemeinsame Schweigen aus. Wir erklären den Betroffenen alle notwendigen Schritte und Formalitäten, die kurz- bzw. langfristig auf die Betroffenen zukommen werden. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, die Situation zu strukturieren und zu versuchen, dass die Betroffenen ihre Handlungsfähigkeit wiedererlangen.

Außerdem ist es unsere Aufgabe den Betroffenen speziell für ihre Situation angepasste Hilfsangebote aufzuzeigen.
Wir organisieren und ermöglichen, wenn möglich, eine Abschiednahme vom Verstorbenen. Wir aktivieren das soziale Netzwerk des Betroffenen (Freunde, Angehörige, Nachbarn, ect.)

Unser größtes Ziel bzw. Motto lautet „Hilfe zur Selbsthilfe“.

Es hilft den Betroffenen nicht, wenn wir ihnen alles abnehmen. Vielmehr sollen sie versuchen sich selber zu helfen.
Wenn wir gehen, sollen die Betroffenen wissen, was die nächsten Schritte sind und wo sie weitere Hilfe bekommen.

Einsatzdokumentation

Jedes Mitglied füllt nach jedem Einsatz ein Einsatzprotokoll aus. Dies enthält allgemeine Daten zum Einsatz (Name des im Einsatz befindlichen Mitglieds, Einsatzort, Einsatzzeit, Anzahl der Betroffenen und deren Daten, kurze Beschreibung des Einsatzes), die statistisch erfasst werden sowie psychoedukative Einschätzungen der Betroffenen. Dies dient vor allem dazu, den Einsatz selbst noch einmal Revue passieren zu lassen und diesen zu verarbeiten.

Teamtreffs

Jeden Monat findet ein Teamtreff der Mitglieder des Vereins statt, wo neben vereinsinternen Dingen auch alle angefallenen Einsätze nachbesprochen werden. Dies dient zum einen um aufgetretene Probleme (organisatorisch) darzulegen und diese innerhalb der Mitglieder zu besprechen. Zum anderen merkt man dann manchmal auch selber, ob man den Einsatz selbst gut verarbeitet hat oder ob er einen noch stark berührt.

Einsatznachsorge für Mitglieder

Der Verein verfügt über ein eigenes Einsatznachsorgekonzept für seine Mitglieder.
Während der regulären Teamtreffs gibt es einmal im Monat eine Einsatznachbesprechung , wo Mitglieder die Möglichkeit haben, über belastende Einsätze oder aufgetretene Probleme sich auszutauschen.

Zusätzlich gibt es vierteljährlich die Möglichkeit einer Supervision, dies kann je nach Bedarf auch jederzeit relativ kurzfristig durchgeführt werden in Form von Gruppen oder Einzelsupervisionen.

 

Spendenkonto

Krisenintervention und Notfallseelsorge Dresden e.V.

Kontonummer: 3120041059
IBAN: DE88 8505 0300 3120 0410 59
BLZ: 850 503 00
BIC: OSDDDE81 XXX
Bank: Ostsächsische Sparkasse

Suche