Einsatz – Flut 2013

Ende Mai überzogen heftige Regenfälle die Gebiete von Sachsen und der Tschechischen Republik. Der Moldau- und später auch der Elbpegel stiegen immer weiter an. Prag und Usti nad Labem waren die ersten Städte, die vom Hochwasser betroffen waren.

In Sachsen traf es Städte wie Zwickau und Leipzig. Die sächsischen Talsperren liefen nach und nach über.

Auf Grund der sich immer weiter zuspitzenden Lage und des kontinuierlichen Ansteigens der Elbe, wurde auch in Dresden Katastrophenalarm ausgelöst.

Da die Stadt Dresden mit zahlreichen Evakuierungen rechnen musste, richtete sie in der Stadt zwei Betreuungsstellen zur Unterbringung der Betroffenen vom 3. Juni bis zum 11. Juni 2013 ein.

Eine der Betreuungsstellen befand sich in einer Grund- und Mittelschule in Löbtau, die andere in einer Turnhalle des Prohliser Gymnasiums. Die Einrichtung in Löbtau wurde vom DRK betreut, die in Prohlis vom Malteser Hilfsdienst. Die Kapazitäten waren insgesamt für etwa 500 Menschen ausgelegt.

Nach einigen Tagen wurde die Betreuungsstelle in Löbtau geschlossen und die Betroffenen nach Prohlis verlegt. Die Unterbringung bestand aus einfachen Feldbetten mit Decken sowie Bettwäsche. Jeder Betroffene wurde in den Einrichtungen erfasst sowie während der gesamten Zeit mit Essen und Trinken versorgt. Weiterhin gab es für jeden diverse Hygieneartikel zur Körperpflege, bei Bedarf auch Kleidung und Schuhe. Die Einrichtungen waren auch für eine notdürftige Unterbringung von Babys, Kleinkindern und leichte Pflegefälle vorbereitet gewesen. Für Pflegefälle gab es später provisorische Unterbringungen in Heimen und sonstigen Einrichtungen.

Der Verein Krisenintervention und Notfallseelsorge Dresden e.V. wurde von der Einsatzleitung „Flut“ beauftragt, die beiden Betreuungsstellen zu besetzen und die von der Flut Betroffenen psychosozial zu betreuen. Dazu gab es in jeder Betreuungsstelle einen Einsatzleiter. Insgesamt waren von unserem Verein 15 ehrenamtliche Kriseninterventionsberater und Notfallseelsorger in ihrer Freizeit im Einsatz. Insgesamt sind 432 Einsatzstunden in den Betreuungsstellen geleistet worden.

Um den Betroffenen einen den Umständen entsprechenden angenehmen Tagesablauf zu ermöglichen, wurden jeden Morgen Andachten gehalten. Tagsüber gab es zahlreiche Angebote für Gruppen- und Einzelgespräche. Für die Unterhaltung von Kindern gab es zahlreiche Spielsachen, die von Dresdnern gespendet worden sind. Ebenfalls bot sich ein Clown an, die Kinder zu unterhalten.

Überwältigt waren die Betroffenen und die Einsatzkräfte von den zahlreichen Sachspenden, die in den Betreuungsstellen abgegeben worden sind. Dazu zählten Essen, Trinken, Hilfsangebote wie die Reinigung von Wäsche, Ausflüge in den Zoo und vieles mehr.
Die Betreuungsstellen stießen auch auf ein großes Presseecho. Es waren zahlreiche Journalisten von verschiedenen Printmedien vor Ort wie auch Fernsehteams von ausländischen Sendern.

Die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden, Helma Orosz, und die sächsische Sozialministerin Christine Clauß besuchten auch die Einrichtung in Dresden-Prohlis.
Nach Aufhebung des Katastrophenalarms und der damit verbundenen Schließung der Einrichtung in Dresden-Prohlis, wurden die Betroffenen in Notunterkünften der Stadt, in durch die Stadt angemieteten Wohnungen, sowie bei Privatpersonen untergebracht. Die weitere Betreuung erfolgt durch Ämter der Stadt Dresden.

Während des Einsatzes hatten wir eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem DRK und dem Malteser Hilfsdienst erleben dürfen. Genauso hatten wir positive Erfahrungen in der Interaktion mit den Einrichtungen der Stadt sammeln können. Für uns als Verein war es eine sehr lehrreiche Zeit.

Beitrag vom 08.07.2013

Spendenkonto

Krisenintervention und Notfallseelsorge Dresden e.V.

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